Water makes Money ist ein Filmprojekt von Leslie Franke und Herdolor Lorenz über die Privatisierungspolitik der öffentlichen Daseinsvorsorge, insbesondere der Versorgung mit Trinkwasser, und über die Aktivitäten von Unternehmen wie Veolia Wasser und Suez.
Über die Webseite werden fleißig Spenden gesammelt für den Dokumentarfilm, knapp 18.000 Euro sind seit Januar 2009 schon zusammengekommen. Der Trailer ist sehr sehr sehenswert.
Seit 1999 wird mit dem Wasser und Abwasser Berlins Profit gemacht. Die Stadt Berlin besitzt heute 50,1 Prozent, die Konzerne RWE und Veolia zusammen 49,9 Prozent der Anteile an den Berliner Wasserbetrieben. Die Verträge sind geheim und haben unerträgliche Folgen für die Berliner Bevölkerung. Diese Teilprivatisierung ist das bisher größte Projekt europaweit, in dem ein öffentliches Unternehmen mit Privatfirmen zusammenarbeitet.
Seit Jahren setzt sich die Bürgerinitiative «Berliner Wassertisch» dafür ein diese Teilprivatisierung rückgängig zu machen. Endlich, am 28. Juni 2010, hat die zweite Stufe des Volksbegehrens über die Offenlegung der Teilprivatisierungsverträge bei den Berliner Wasserbetrieben begonnen. Es müssen ca. 173.000 Unterschriften gesammelt werden, damit ein Volksentscheid stattfinden kann. Zunächst wollte der Senat von Berlin das Volksbegehren verbieten, doch das Landesverfassungsgericht zeigte ihm die rote Karte (Urteil vom 6. Oktober 2009 – VerfGH 63/08).
Sollte das Volksbegehren gelingen, handelt es sich um einen Präzedenzfall und einen Meilenstein im Kampf gegen die Privatisierung öffentlicher Güter. Die Zeit ist jedoch knapp, nur noch bis zum 27. Oktober 2010 können die Einwohner Berlins ihre Unterschrift leisten.
Alle Informationen zum Volksbegehren:
http://www.berliner-wassertisch.net/
Hermann Scheer zur Privatisierung von Gemeinschaftsgütern:
http://www.youtube.com/watch?v=m3__i7ULbcQ
Das ist ein Ausschnitt aus dem Film „Let’s Make Money“ von Erwin Wagenhofer (ab 52:00).